Denn auch wenn wir heutzutage keine Angst mehr haben müssen, nicht über den Winter zu kommen: Es ist einfach ein tolles Gefühl, das ganze Jahr über die eigenen Produkte essen zu können. Und auch der Vorgang selbst macht Spaß! Gerade jetzt im Lockdown ist Einkochen, Dörren und Co. für uns eine willkommene Abwechslung zum ansonsten recht eintönigen Alltag. Haben wir euch überzeugt? Dann nichts wie ran an die Kochlöffel!
Marmeladen
Vor allem überschüssige Beeren oder Früchte kann man ganz einfach haltbar machen, indem man sie zu Marmelade verkocht. Man braucht auch gar nicht viele Zutaten: Einfach Beeren und Gelierzucker im Verhältnis 2:1 für ca. 30 min sprudelnd kochen und noch heiß in Einmachgläser einfüllen. Die natürliche und damit gesündere Alternative zu Gelierzucker ist übrigens Pektin, das aus Obstschalen gewonnen wird. Einfach den Gelierzucker durch normalen Zucker ersetzen und pro kg Obst ca. 20 g Pektin zur kochenden Marmelade hinzufügen. Vor dem Abfüllen solltet ihr unbedingt noch den Geliertest machen: Ein paar Tropfen Marmelade auf einem kalten Teller sollten innerhalb weniger Sekunden aufhören zu fließen und stocken.
Säfte
Egal ob als Geschenk oder auf dem eigenen Frühstückstisch – selbstgemachter Saft kommt immer gut an! Auch die Herstellung ist gar nicht so schwierig, wie es auf den ersten Blick wirkt: Dabei ist es nur wichtig, die Früchte gut zu zerkleinern und mit etwas Wasser (die Menge ist unterschiedlich je nach Frucht) 15-20 min köcheln zu lassen. Danach werden die Früchte entweder in einer Presse (Äpfel) oder in einem Entsafter weiterverarbeitet. Der daraus entstandene Saft muss nochmals erhitzt werden (auf ca. 70 bis 80 °C), um Bakterien abzutöten und so den Saft haltbarer zu machen. Dann kann der Saft auch schon in Flaschen abgefüllt werden – dabei müsst ihr aber darauf achten, die Flaschen vorher schon zu erwärmen, denn bei einem zu hohen Temperaturunterschied würden sie zerspringen.
Tipp: Wenn ihr weder Presse noch Entsafter habt, könnt ihr die weich gekochten Früchte auch ganz einfach durch ein mit einem Tuch ausgelegten Sieb drücken
Apfelmus
Eine weitere süße Verführung, von der wir nicht genug kriegen können – und auch noch vielseitig einsetzbar. Bei uns gibt’s Apfelmus zum Kaiserschmarrn, zu Schupfnudeln oder auch gerne einfach nur so. Zubereitet wird das ganze mit klein geschnittenen Äpfeln, die mit möglichst wenig Wasser weich gekocht und danach püriert werden. Zusätzlich darf man hier gerne noch Nelken, Zimt oder Zucker je nach Geschmack dazugeben. Um es länger haltbar zu machen, kann man auch Apfelmus ganz unkompliziert noch heiß in Gläser abfüllen.
Chutney
Es ist das Einkoch-Gericht schlechthin und kann sowohl aus Obst als auch aus Gemüse zubereitet werden: Chutney kommt in unzähligen Variationen vor. Online findet man so ausgefallene Geschmacksrichtungen wie „Pfirsich-Honig“, „Mirabellen-Bananen“ oder „Quitten-Meerrettich-Chutney“. Doch alle Chutneys haben gemeinsam, dass eine Kombination aus Obst/Gemüse und Gewürzen zusammen mit Essig (und evtl. noch Wein) gekocht wird. Haltbar wird es durch den Essig, vor allem aber durch das luftdichte Verschließen im Glas. Ist der Einkoch-Prozess erst einmal abgeschlossen, hat man ein vielseitig verwendbares Produkt, z. B. als Sauce für Fleisch oder Getreidegerichte, aber auch als Gemüsebeilage.
Gedörrtes Obst
Dörrpflaumen, getrocknete Birnen und Apfelringe sind tolle Snacks für Jung und Alt – und auch noch einfach in der Zubereitung! Im Grunde könnte man Dörrobst sogar im Backofen zubereiten, die stromsparendere Variante ist allerdings das Dörren in einem Dörrautomat, da es 1 bis 2 Tage dauert, bis die Früchte trocken genug sind. Aber keine Sorge, eure Arbeitszeit ist hier wirklich kurz: Einfach das Obst entkernen, in die gewünschte Form schneiden (Pflaumen halbieren, Birnen vierteln und Äpfel in Scheiben schneiden) und den Dörrapparat auf ca. 55 °C einstellen – den Rest erledigt das Gerät für euch! Dass die Früchte fertig sind, erkennt ihr daran, dass sie trocken aber noch dehnbar sind. Bei richtiger Trocknung kann Trockenobst bis zu 9 Monate lang gelagert werden (angeblich – bei uns ist es immer schon viel früher weg).
Fermentierte Lebensmittel: Sauerkraut
Hipster-Restaurants und Influencer haben das Fermentieren von Lebensmitteln zu einem neuen Trend gemacht. Tatsächlich wird diese Form der Haltbarmachung aber schon seit 10 000 Jahren praktiziert. Das wahrscheinlich bekannteste fermentierte Lebensmittel ist Sauerkraut, das durch die Gärung von Kraut entsteht. Ihr habt Lust euren nächsten Braten mit selbstgemachtem Sauerkraut zu veredeln? Kein Problem, denn um Sauerkraut selbst herzustellen, müsst ihr nur das Kraut klein schneiden, salzen, (eventuell noch Kümmel und Wacholder hinzufügen,) luftdicht verschließen und die Milchsäurebakterien ihre Arbeit machen lassen – der Vorgang dauert zwar einige Wochen, aber danach könnt ihr mit Stolz behaupten, euer eigenes Sauerkraut gemacht zu haben!
Na, seid ihr schon in Ausprobier-Laune? Für alle, die auch im Urlaub mehr über nachhaltige Zubereitung von Lebensmitteln erfahren wollen, haben wir noch eine ganz besondere Empfehlung: Das Naturidyll Hotel Steinschalerhof versorgt seine Gäste mit frischen Produkten aus dem eigenen Garten und ist selbst auch ein Meister im Haltbarmachen. Von der selbstgemachten Marmelade am Frühstückstisch bis hin zu Bio-Gemüse aus den Steinschaler Naturgärten wird man hier als Gast ökologisch nachhaltig und mit viel Liebe versorgt. Im Wildkräuterkochkurs können Interessierte sogar lernen, selbst köstliche Gerichte aus Wildpflanzen zu zaubern.