Naturidyll Blog

Regionale Alternativen zum Superfood

Geschrieben von Anja Mayer | Mo, 31.5.2021

Was haben Algen, Gojibeeren und Avocados gemeinsam? Die Überschrift hat euch vermutlich schon den Hinweis gegeben: Sie alle gehören zu den sogenannten „Superfoods“, um die es seit ein paar Jahren einen großen Hype gibt. Wer fit bleiben möchte und auf die eigene Gesundheit Wert legt, sollte nach Möglichkeit Superfoods in den Speiseplan einbauen – so sehen das zumindest Ernährungs- und Lifestylemagazine.

Und super für uns Menschen sind diese Lebensmittel ja vielleicht sogar, aber leider eben nicht immer ganz so super für die Umwelt. Denn die meisten Superfoods haben noch eines gemeinsam: Die lange Anreise zu uns nach Österreich, oft sogar aus Übersee. Zum Glück gibt es auch bei uns einige Lebensmittel, die den Begriff Superfood mehr als verdient haben und es locker mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen können! Wir stellen euch unsere Top 5 regionalen Superfood-Alternativen vor:

Heidelbeeren statt Açai-Beeren

Die Açai-Beere ist besonders reich an Antioxidantien und soll dadurch angeblich den Alterungsprozess verlangsamen. Außerdem soll sie Herzkrankheiten, Thrombose und Krebs vorbeugen. Die blaue Frucht kommt allerdings aus Brasilien – nicht unbedingt nachhaltig!

Stattdessen also lieber auf heimische Alternativen wie z. B. Heidelbeeren, Holunderbeeren, blaue Trauben oder Rotkohl zurückgreifen, die ebenfalls viele Antioxidantien enthalten, aber im Idealfall gleich beim Bauern um die Ecke abgeholt werden können.

Auch aus dem eigenen Garten und dem Wald schmecken Heidelbeeren köstlich!

Walnuss statt Avocado

Sie ist wahrscheinlich eines der beliebtesten Lebensmittel überhaupt. Umso trauriger ist es daher, dass auch die Avocado nicht zu den nachhaltigen Produkten zählt. Genauso wie die Acai-Beere muss auch sie einen weiten Weg aus Zentralamerika im Kühlcontainer zurücklegen, um in unserer Buddha-Bowl zu landen. Außerdem werden große Wassermengen für die Bewässerung benötigt und häufig illegal Wald für Anbauflächen gerodet.

Um aber dennoch nicht auf die gesunden ungesättigten Fettsäuren verzichten zu müssen, von denen die Avocado jede Menge besitzt, kann man auch einfach auf die Walnuss oder andere heimische Nüsse umsteigen. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass man ganz einfach selbst einen Walnussbaum im Garten anpflanzen kann und somit jederzeit Zugang zum eigenen Superfood hat.

Nach dem Aufknacken folgt die gesunde – und leckere – Belohnung!

Leinsamen statt Chiasamen

Man sieht es den unscheinbaren kleinen Samen gar nicht an, aber tatsächlich sind Chiasamen wahre Ballaststoff- und Omega-3-Bomben. Leider sind sie aber auch CO2-Bomben, denn sie kommen – ihr habt es erraten – ebenfalls aus Amerika.

Eine europäische Alternative sind hier die Leinsamen, die ebenfalls reich an ungesättigten Fettsäuren und Ballaststoffen sind und sogar einen noch höheren Eiweißgehalt haben. Außerdem sind sie um einiges billiger als Chiasamen und schonen somit nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.

Wertvolle Inhaltsstoffe und regional: Leinsamen

Schwarze Johannisbeere statt Goji-Beere

Die Goji-Beere kommt zwar ausnahmsweise nicht aus Amerika, aber bevor ihr schon erleichtert aufatmet leider die schlechte Nachricht: Ihre Heimat liegt in Asien, genauer gesagt in Tibet, China und der Mongolei. Die Beere ist ein echter Cocktail aus Antioxidantien, Aminosäuren und essentiellen Fettsäuren, enthält viel Vitamin A, B, C und E, soll gut für die Augen und das Immunsystem sein und vieles mehr.

Doch die regionale schwarze Johannisbeere steht ihr in nichts nach. Die Vitamin-C-haltige Beere wirkt durch ihre Antioxidantien als natürliches Entgiftungsmittel und ist durch ihre entzündungshemmende Wirkung auch als „pflanzliches Cortison“ bekannt. Schon Hildegard von Bingen hat die Johannisbeere empfohlen, um die heilende Wirkung von anderen Pflanzen zu verstärken.

Frisch gepflückt schmecken die Johannisbeeren am besten

Spinat statt Algen

Vor allem für Vegetarier*innen und Veganer*innen sind Algen ein praktischer Lieferant von Nährstoffen, Spurenelementen, Ballaststoffen und Eiweiß. Chlorella, Spirulina, Nori und Co. enthalten unter anderem viele Vitamine (A, B12, C und E), aber auch Jod, Zink, Eisen, Selen, Kalium und Kalzium.

Da aber leider auch die Algen meist lange Transportwege hinter sich haben, ist der gute alte Spinat vermutlich die bessere Alternative. Was den Gehalt von Eisen und Vitamin C angeht, übertrifft er das Superfood sogar. Auch Brokkoli und andere grüne Gemüsesorten und Kräuter eignen sich gut als Alternative zu Algen. Sushi-Liebhaber können zum Rollen von Maki übrigens auch die Blätter von Lindenbäumen verwenden. Schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch eine tolle Abwechslung zum herkömmlichen Sushi!

Es muss nicht immer Alge sein – auch mit Blättern kann man Sushi gut umwickeln

Superfood in den Naturidyll Hotels

Auch die Naturidyll Hotels legen viel Wert auf eine gesunde regionale und biologische Küche. Das Gartenhotel Magdalena zaubert die köstlichsten Gerichte aus heimischen Produkten aus dem Zillertal auf den Teller, das Naturhotel Edelweiss überzeugt mit erstklassiger Kulinarik aus dem Salzburger Land und die hauseigenen Kräuterkreationen vom Hotel Steinschalerhof und vom Hotel im Wald Hammerschmiede lassen die vermeintlichen Superfoods sowieso ganz schön alt aussehen! Und dann ist da noch Claudia vom Hotel Landhofmühle, die aus heimischem Superfood ein ganz besonderes Frühstück für ihre Gäste zaubert. Schaut euch gerne auf unserer Website um und entdeckt noch mehr regionale kulinarische Angebote unserer Hotels.

 

Quellen und Inspiration:
https://praxistipps.focus.de/alternativen-zu-avocado-5-gehaltvolle-nahrungsmittel_114986
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/chiasamen-wie-gesund-ist-das-angebliche-superfood-wirklich-11792
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/obst-fruechte/goji-beeren-ia
http://www.aponiklasdorf.at/home/heilpflanzen/schwarzejohannisbeere
https://www.codecheck.info/news/Algen-Das-neue-Superfood-233228
https://xn--fruleingrn-r5a90a.at/2020/05/07/lindenblaetter-sushi/